Winterkonzert "Folklore"

  • 09.11.2024
  • 19:30 Uhr
  • Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau
  • König-Ludwig-I.-Saal, Staatsbad

Es war Mitte der 1990er Jahre, als sich der Flötist Matthias Ziegler an den aus dem Tadschikistan stammenden Komponisten Benjamin Yusupov mit der Bitte wandte, ihm sozusagen ein Werk auf den Leib zu schreiben. Neben der üblichen Querflöte sollten darin auch andere Flöten vorkommen, die man sonst in den Konzertsälen kaum hört oder sieht: Bassflöte, Kontrabassflöte und Flöte mit Membran. So entstand „Nola“ – ein zweisätziges Konzert für verschiedene Flöten und Streichorchester.
Nola ist ein persisches Wort mit mehreren Bedeutungen. Unter anderem steht es für die Ausschmückung des Klangs. Ausgehend von der mittelasiatischen Folklore versuchte Yusupov die östliche Musikästhetik mit dem Regelwerk westlicher Komponisten unter einen Hut zu bringen. Diese seltene Begegnung verschafft dem Hörer die Gelegenheit, in zwei Welten gleichzeitig einzutauchen. Eine weitere Besonderheit ist der Einsatz vom Looping-Gerät, mit dessen Hilfe der Solist die rhythmische Basis für den Dialog zwischen ihm und dem Orchester erzeugt.

Das BKO und Sebastian Tewinkel kombinieren im Winterkonzert Yusupovs höchst originelles Werk mit Stücken von Franz Schubert und Antonín Dvořák. Sie galten ihren Zeitgenossen als komponierende „Naturburschen“ und waren beide tief in der Volksmusik verwurzelt: Man denke etwa an die Ländler von Schubert oder das charakteristische Idiom, mit dem Dvořák zum Mitbegründer eines tschechischen Nationalstils in der Musik avancierte.

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